Igitt, Wilhelmsburg!

STADTPLANUNG In der Wilhelmsburger Mitte baut die Stadt ein Behördengebäude. Unklar ist, für wen

„Wilhelmsburg scheint dem Senat nicht so wichtig zu sein“

MICHAEL OSTERBURG, GAL

Gebaut wird am Großprojekt der neuen Wilhelmsburger Mitte bereits seit über einem Jahr. Nicht sicher ist jedoch, wer in den ökologischen Musterbau gegenüber dem S-Bahnhof Wilhelmsburg einziehen wird. Ursprünglich geplant war das Gebäude für die Stadtentwicklungsbehörde.

Ob diese jedoch tatsächlich nach Wilhelmsburg ziehen wird, ließ Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) am Dienstag offen. In seiner Rede zum Jahresempfang des Bezirksamtes Mitte sagte er, dass es vielmehr „entscheidend ist, dass das Bauprojekt vollendet und das Gebäude genutzt wird“.

Präventiv sprach sich Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) auf NDR 90,3 gegen einen Umzug seiner Behörde nach Wilhelmsburg aus und verglich die Erreichbarkeit der Elbinsel mit jener der Insel Neuwerk vor Cuxhaven. Auch Lars Schmidt-von Koss vom Bezirksamt Hamburg-Mitte ist sich sicher: „Wenn wir umziehen, dann nur in die Hafencity“. Bei einem Umzug des Bezirksamtes wären insgesamt 1.000 Mitarbeiter betroffen, 800 aus den Büros im Klosterwall und 200 aus der Kurt-Schumacher-Straße.

„Noch ist überhaupt nichts entschieden“, sagt Senatssprecher Christoph Holstein. Es werde geprüft, für welche Behörde der Umzug nach Wilhelmsburg am meisten Sinn habe, eine Entscheidung werde „bald“ fallen. Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der GAL in Hamburg-Mitte ist verärgert über die Unschlüssigkeit: „Der Senat sollte sich gut überlegen, was für ein Signal er setzten möchte. Es scheint, als würde Wilhelmsburg als nicht wichtig genug für den Sitz der Stadtentwicklungsbehörde angesehen.“

Die Räumlichkeiten der Stadtentwicklungsbehörde an der Stadthausbrücke sind bereits verkauft. 2013 muss die Behörde umziehen. Die Frage bleibt, wohin. LLE