Polizei beendet Geiselnahme

AUSTRALIEN Ein Café in Sydney wird nach stundenlangem Warten gestürmt. Zwei Menschen sterben. Geiseln mussten zuvor islamische Flagge halten

SYDNEY ap/dpa/taz | Nach 16 Stunden hat die Polizei in Sydney eine Geiselnahme mit möglicherweise islamistischem Hintergrund beendet. Sicherheitskräfte stürmten das Café in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit), es waren Explosionen und Schüsse zu hören. Menschen wurden auf Tragen aus dem Haus gebracht. Medienberichten zufolge gab es mindestens zwei Tote, einer davon soll der Geiselnehmer selbst sein. Zudem wurden mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Kurz vor drei Uhr am Morgen teilte die Polizei über Twitter mit: „Sydney-Geiselnahme ist beendet.“

Laut Polizei handelt es sich bei dem Täter um einen 49- oder 50-jährigen radikalen Iraner. Der bewaffnete Mann war am Montagmorgen um kurz vor zehn Uhr Ortszeit in das Lindt Chocolat Café am Martins Place in der Innenstadt gestürmt. Nach Angaben der Vizepolizeichefin Catherine Burn wurden dort weniger als 30 Menschen als Geiseln genommen.

Der Geiselnehmer, dem Australien Asyl gewährte, bezeichnete sich den Angaben zufolge selbst als muslimischer Kleriker und Heiler. Auf TV-Bildern war zu sehen, dass er ein Stirnband mit arabischen Schriftzeichen trug und mehrere weibliche Geiseln zwang, eine schwarze Flagge mit dem muslimischen Glaubensbekenntnis in das Fenster des Cafés zu halten.

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