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Im Country und Folk wimmelte es seit jeher von ungläubigen Sündern und armen Teufeln, die schneller als sie denken konnten aus dem Leben ins Reich der Toten gerissen wurden. In der alten American Music gelten zwei einfache Wahrheiten: Wer sündigt, dem wird selten vergeben. Und: Der Tod kriegt jeden, den er will. Eugene David Edwards, Sänger und Gitarrist der verblichenen „16 Horsepower“ aus Denver/Colorado, als Solo-Künstler unter dem Namen Woven Hand unterwegs, ist einer der zuverlässigsten Musikanten des Sensenmanns. Klammheimlich schmeicheln sich seine Todesmelodien in die Ohren. Ganz allein steht Edwards allerdings nicht mit seinem Düster-Blues und Death-Country. Vorbilder sind beispielsweise die „Violent Femmes“, die mit Banjo und Akkordeon zwischen Punk, Country und Gospel irrlichterten. Oder eben der junge Bob Dylan, dessen gepresst-klagende Stimme zu einfachsten, modalen Gitarren-Linien rebellierte. Und selbstverständlich Nick Cave. Oder Jeffrey Lee Pierce, der mit seinem „Gunclub“ von „Love And Desperation“ sang. Musik zwischen dunkler Folk-Ballade, elegischem Trauermarsch und intimem Klagelied – gespielt von einem theatralischen Finster-Mann als Sänger und Multi-Instrumentalist, der ins Mikrophon schreit, flüstert oder hechelt, als ginge es um sein Leben. Am Freitagabend ist Eugene David Edwards, der Sohn eines Wanderpredigers mit dem Faible für biblische Metaphorik, in der Fabrik zu Gast.

Ein anderer jener Musiker, die erfolgreich in den Äckern von Country, Western und Folk schürfen, ist Matt Ward, der in dieser Woche das Konzert von Norah Jones im Stadtpark eröffnet. Ausgestattet mit einer Gitarre und einem durstigen, wüstentrockenen Timbre, verfolgt er die Spur, die Bands wie „Giant Sand“ hinterlassen haben: Seine Alben sind beseelt von jener Düsternis, die schon Johnny Cashs Musik in den besten Momenten auszeichnete. Nackt und asketisch klingen viele seiner Songs – eine skelettierte Form dessen, was sich in den Country-Hitparaden der USA tummelt. Marek Storch

Doch nicht nur nordamerikanische Musik kann man in dieser Hamburger Pop-Woche goutieren, sondern auch Südamerikanisches: Parallelopípedo, eine Latin-Formation aus Hamburg, sind in der Pony Bar zu erleben. Brasilianische Musik gibt es von ihnen zu hören, vor allem Samba und Bossa Nova. Aber weil Südamerika nicht nur Karneval und Tanz zu bieten hat, sondern ebenso laue, entspannte Sommernächte, wird es auch mal ein wenig melancholisch. taz Woven Hand: Fr, 3. 8., 21 Uhr, Fabrik Matt Ward & Norah Jones: Di, 7. 8., 19 Uhr, Stadtpark Parallelopípedo: Mo, 6. 8., 22 Uhr, Pony Bar