Folge 1: Konsequente Marktdurchdringung – in China

Immer härter wird das Profisport-Geschäft. Woher soll nur das ganze Geld kommen? Bis die Fußball-Regionalliga den Spielbetrieb wieder aufnimmt, geben wir an dieser Stelle norddeutschen Clubs Tipps für neue Geldquellen.Wenn es um die wirtschaftliche Zukunft des Profifußballs geht, wird in einer Mischung aus Neid und Verachtung auf die sogenannten Werksklubs geguckt. Es wird so getan, als bräuchten diese Vereine sich über Geld keine Gedanken machen – einfach Spieler auf die Einkaufsliste, Mutti bezahlt. Dabei wird vergessen, dass sich ja auch die Mutterkonzerne ganz doll nach der Decke strecken müssen. Und da kann Sponsoring natürlich keine Einbahnstraße sein, da müssen auch die Fußballer ihren Anteil bringen. So will der VfL Wolfsburg den 23-jährigen Chinesen Xizhe Zhang unter Vertrag nehmen. Der setzt sich bei den unterbesetzten Wolfsburgern bestimmt bald durch, hat aber auch noch einen anderen Job: „Es ist auch im Interesse unseres Sponsors VW, der ja in China einen riesigen Absatzmarkt hat“, sagte VfL-Manager Klaus Allofs. Auch wenn Zhang nicht den Titel „Markenbotschafter“ erhält, die Begleitmusik zu dem Deal läuft. So soll der Internetauftritt der Wölfe ab heute auch auf Chinesisch zu lesen sein.

Wir hoffen, dass die Marketingabteilung des VfL die Potenziale dieses Deals konsequent realisiert. Dazu gehört die chinesische Fankollektion „Himmlischer Frieden“. Auch sollte die Presseabteilung die bei jedem Heimspiel zu erwartenden Heerschaaren chinesischer Journalisten bevorzugt behandeln – oder gleich fest anstellen. Auf jeden Fall sollte die DFL einen Teil des Gehaltes für den Spieler übernehmen – schließlich werden ja auch Trainingslager in China bezuschusst, um die TV-Rechte für die Bundesliga begehrter zu machen.  RLO