Das ist die Berliner Luft

HAUPTSTADT Linksradikale, brennende Autos, steigende Mieten und unklare politische Verhältnisse vor der Wahl: Kanzlerin Merkel sieht Brandstiftungen „mit großer Sorge“ und fürchtet um Menschenleben

BERLIN taz | Bundeskanzlerin Merkel hat die Anschlagserie auf Autos in Berlin scharf verurteilt. Einen Monat vor der Landtagswahl sagte sie, sie schaue „mit großer Sorge“ auf mutwillig in Brand gesetzte Autos. „Menschenleben werden kaltblütig aufs Spiel gesetzt“, sagte die Bundeskanzlerin. Für die Brände werden Linksradikale als Täter vermutet. Die Berliner CDU, laut Umfragen abgeschlagen hinter Klaus Wowereits SPD bei rund 20 Prozent, will mit brennenden Autos werben. Ab Montag seien 100 Tafeln mit entsprechenden Bildern zu sehen, sagte ein CDU-Sprecher. Die Menschen hätten „zunehmend Angst um ihre Sicherheit und ihr Eigentum“, sagte dazu CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel. Die Landesregierung aus SPD und Linkspartei unternehme nichts, um die Situation zu verbessern, kritisierte er. Wowereit gab bei der Tätersuche Probleme zu: „Wir stochern in der Tat ein bisschen im Nebel“, sagte der Regierende Bürgermeister.

Bis zum Beginn der Autobrandserie in dieser Woche dümpelte der Wahlkampf in Berlin recht müde vor sich hin. Als das große Thema der Berliner gelten die explodierenden Mieten. Doch die spielten im Parteienwettstreit kaum eine Rolle.

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