Künstler haben Ideen

WAHL Initiative von Künstlern und Kulturmanagern fordert neue Ressortaufteilung

Eine Initiative von Künstlern und Kulturmanagern hat die Berliner Stadtentwicklungspolitik als beliebig kritisiert und eine neue Ressortaufteilung im Senat gefordert. „Wir brauchen ein Senatsressort für ‚Kultur und Stadtentwicklung‘ “, heißt es in einer von der Stiftung „Zukunft Berlin“ am Dienstag verbreiteten Erklärung.

Unterschrieben wurde sie unter anderem vom Direktor des Martin-Gropius-Baus, Gereon Sievernich, dem Leiter der Berliner Festspiele, Joachim Sartorius, sowie seinem Vorgänger Ulrich Eckhardt, dem Verleger Michael Merschmeier (Theater heute), dem Sammler Dieter Rosenkranz, dem Clubgründer Dimitri Hegemann (Tresor), dem Anwalt Peter Raue sowie Schaubühnen-Direktor Jürgen Schitthelm.

Eine initiativlose Kulturpolitik verliere ihre Bedeutung und drohe angesichts immer knapperer öffentlicher Mittel marginalisiert zu werden, kritisieren die Unterzeichner. Aber „Berlin ‚leistet sich‘ nicht die Kultur. Ohne Kultur kann Berlin nichts leisten“, heißt es in dem Papier. Und weiter ist zu lesen: „Es geht auch um die Wahrung und Entwicklung der städtischen Atmosphäre …“

Die Kultur ist derzeit beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) angesiedelt. Das Ressort Stadtentwicklung untersteht Ingeborg Junge-Reyer (SPD) und ist auch für Verkehr und Wohnungsbau zuständig.

Die Initiative warf dem Senat zudem Gleichgültigkeit gegenüber Bürgerengagement vor. Der Senat müsse sich Privatleuten öffnen, die sich etwa an der Finanzierung von Kultur beteiligen wollten. „Wie in der Kulturpolitik, so gehört auch in der Stadtentwicklungspolitik die Mitverantwortung der Stadtgesellschaft zu den großen Zukunftsperspektiven“, heißt es. Es fehle eine Kultur des „Ernstgenommenfühlens“ von Bürgern in der Kulturpolitik. (dpa)

www.stiftungzukunftberlin.eu