Berlin ist ziemlich schlecht erzogen

STUDIE Das Institut der Deutschen Wirtschaft gibt dem Land miese Noten in Sachen Bildung

Das Berliner Bildungssystem liegt beim aktuellen „Bildungsmonitor“ wieder ganz hinten. Aus Sicht des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft ist die Hauptstadt besonders schlecht bei Integration, beruflicher Bildung und im Kampf gegen die sogenannte Bildungsarmut. Die Forscher verzeichneten jedoch auch Fortschritte, etwa bei den Ganztagsplätzen und bei Schulabbrechern. Auftraggeber der am Dienstag vorgestellten Studie ist die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“. Das vermeintlich beste Bildungssystem hat demzufolge Sachsen, gefolgt von Thüringen und Baden-Württemberg.

Die Senatsverwaltung für Bildung sieht Berlin trotz allem auf dem richtigen Weg. „Der Stadt wird im Monitor eine positive Dynamik und eine starke Forschung bescheinigt“, sagte Sprecherin Beate Stoffers. Außerdem stütze sich die Studie auf Daten von 2009, seitdem habe es entscheidende Veränderungen gegeben. „Die Schulstrukturreform mit dem Ganztagsangebot und dem dualen Lernen wird erst in den kommenden Jahren sichtbar“, sagte Stoffers.

Gut betreut

Gute Werte erreicht Berlin im Bildungsmonitor bei den Betreuungsbedingungen, beim Anteil der Abiturienten sowie bei Promotionen und Habilitationen. Auch die Förderung in Kitas und Grundschulen wird gelobt: 72 Prozent der Berliner Grundschüler lernen in einer Ganztagsschule, während es im Bundesdurchschnitt nur 22 Prozent sind. (dpa)