Hilfe in Brandenburg

In der Uckermark wird eine Wohngruppe für bis zu acht kriminell gewordene junge Frauen aus Berlin eingerichtet

Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) hat gestern eine Wohngruppe für delinquente Mädchen aus Berlin in der Uckermark eröffnet. Das teilte ein Sprecher des diakonischen Trägers EJF-Lazarus mit. Die acht Plätze in der Einrichtung „Arche“ sind vornehmlich für Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 17 Jahren aus Berlin vorgesehen. Es sei sehr wichtig, dass die Jugendlichen, die Gruppenstraftaten verübten, aus ihren bisherigen sozialen Verhältnissen geholt und in innenstadtfernen Einrichtungen untergebracht würden, betonte die Senatorin.

Gefördert wird das Projekt den Angaben zufolge durch die Deutsche Klassenlotterie sowie durch das Land Brandenburg. Mit der offenen Einrichtung erweitere EJF-Lazarus sein Angebot der verbindlichen Unterbringung für jugendliche Straftäter, betonte Vorstandsvorsitzender Siegfried Dreusicke. Sie werden in die Einrichtung auf richterlichen Beschluss eingewiesen, um sie vor der sonst notwendigen Untersuchungshaft zu bewahren. Nachdrücklich wies Dreusicke darauf hin, dass in die Einrichtung keine Jugendlichen aufgenommen würden, die sich sexuelle Delikte oder gewalttätige Übergriffe auf Kinder zuschulden kommen ließen.

Unter dem Motto „Menschen statt Mauern“ betreibt die EJF-Lazarus Gesellschaft bereits im uckermärkischen Frostenwalde sowie im thüringischen Röttersdorf stadtferne offene pädagogische Einrichtungen für straffällige Jugendliche. Die Betreuer bereiten die Jugendlichen auf ihre Gerichtsverhandlung vor und erarbeiten mit ihnen Konzepte für ein straffreies Leben. Jeder Jugendliche hat während seines Aufenthaltes seinen persönlichen Bezugsbetreuer. ddp