Für ein Jahr Arbeit

Zeugnisse und Anstellungsverträge für 56 „Q-Kräfte“ in den Bremer Kindertagesstätten vergeben

Mit einer feierlichen Zeugnisübergabe verabschiedete am Freitag Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) 56 so genannte Q-Kräfte – in die Arbeit: Wenigstens für ein Jahr haben die TeilnehmerInnen der EU-finanzierten „Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive pro Kita für die Bremischen Kindergärten“ jetzt Arbeit in städtischen Einrichtungen. Ob sie danach wieder in die die Arbeitslosigkeit entlassen werden oder die Anstellung verlängert wird, ist allerdings völlig offen.

In ihrem Grußwort erinnerte Rosenkötter an die „kritische Debatte um Standards und Qualität von Kräften in Kitas“, die das Modell provoziert hatte. Die Evangelische Kirche als zweitgrößter Träger von Kindergärten in Bremen hatte das Programm abgelehnt. Das eigentliche Problem – das Fehlen einer zweiten Fachkraft in jeder Kita-Gruppe – werde dadurch nur verschleiert, nicht gelöst, so der Vorwurf.

Rosenkötter machte daraus eine Diskussion um „den vermeintlichen drohenden Verlust von Qualitätsstandards in den Kitas“, dem die Q-Kräfte „mit hohen Ansprüchen und Anforderungen an die Ausbildung begegnet“ seien. Viele von den jetzt Weiterqualifizierten seien aus der Langzeitarbeitlosigkeit in die Maßnahme gekommen, so Rosenkötter. Gerade deshalb freue sie sich, dass die 56 Männer und Frauen nun zumindest für ein Jahr befristet beschäftigt würden. „Einige von Ihnen werden sicher über das Jahr hinaus eine Anstellung finden,“ sagte Detlef Luthe, Geschäftsführer der Paritätischen Gesellschaft für Soziale Dienste.

Das 11-Millionen-Euro schwere Programm „Pro Kita“ läuft seit 2004 und ist bis Ende diesen Jahres befristet. Ob es 2008 fortgesetzt werden kann, ist noch ungewiss. Nach Behördenangaben haben mehr als 1.000 BewerberInnen die vorgeschalteten Assessment-Center durchlaufen, 717 haben Plätze gefunden. Als Ausbildungsstätte sind rund 180 Kitas beteiligt.

Neben den für Langzeitarbeitslose vorgehaltenen Umschulungs-Kursen zur/m ErziehrIn werden im Rahmen von Pro-Kita auch Weiterbildungen für arbeitslose sozialpädagogische Fachkräfte angeboten. Der größte Anteil entfällt auf Fortbildungen für Beschäftigte in bremischen Kitas: 223 Absolventinnen meldet die Behörde da, 104 weitere Erzieherinnen sollen bis Ende des Jahres ein Zertifikat erhalten. ast/bes