„Rassistische Konsequenzen“

EPIDEMIE An der Uni treffen sich Studierende, die eine Debatte über Ebola anstoßen wollen

■ 31, ist Politikwissenschaftler und promoviert an der Uni Bremen.

taz: Die Graduiertenschule für Sozialwissenschaften an der Uni Bremen hat jetzt eine „Ebola Gruppe“. Aber was wissen Sie über Ebola, Herr Kullenberg?

Janosch Kullenberg: Wir sind zwölf Studierende, aber keine Ebola-Experten – auch wenn wir UN- und Afrika-Erfahrungen haben. Deshalb verfolgen wir einen lernenden Ansatz. Bis zur geplanten Ebola-Woche Anfang kommenden Jahres werden wir das Profil des Projektes noch weiter schärfen.

Treibt Sie mehr um als das diffuse Gefühl, helfen zu wollen?

Das ist doch schon mal ein guter Anfang. Aber wir werden natürlich konkreter – unser Ziel ist es, Spenden zu sammeln und eine gesellschaftliche Debatte anzustoßen. Wir wollen mit relevanten Fragen zu einer konstruktiven Diskussion beitragen und die Bremer Bevölkerung für das komplexe Thema sensibilisieren. Für viele Menschen in Deutschland ist Westafrika nun mal sehr weit weg.

Kommt das Thema in der Öffentlichkeit zu kurz?

Es wird oft zu einseitig berichtet. Das artet dann leicht in Panikmache aus und hat im Endeffekt oft rassistische Konsequenzen. Es gibt zwar viel öffentliche Aufregung, aber nicht genügend Verständnis, die strukturellen und multidimensionalen Ursachen kommen in der Debatte zu kurz. Und es werden immer noch zu wenig Konsequenzen gezogen.

Was kann man denn als Student in Bremen tun?

Eine Debatte mit anstoßen – und uns bei unserer Aktionswoche unterstützen.  INTERVIEW: JAN ZIER

16 Uhr, Uni Bremen, MZH, Raum 1.380/1.400