VORMERKEN
: Bald ist er weg, der Palast der Republik – morgen ist sie da, die Ausstellung zum Abriss-Streit

Wenn in Berlin gebaut wird, wird dabei meist auch ein Stück deutsch-deutscher Geschichte umgewälzt. Deutlich zeigte sich das gerade am Streit um die Gestaltung des Schlossplatzes im Herzen von Berlin: Lange Jahre wurde darüber diskutiert, ob der hier errichtete Palast der Republik als architektonisches Erbe der DDR erhalten werden sollte. Mittlerweile stehen vom Palast nur wenige Trümmer, und im Gegenzug wird dessen Vorgänger am Ort, das einst unter Ulbricht gesprengte Stadtschloss, in der Fassade wieder aufgebaut. Eine Entscheidung zugunsten eines verklärten Blicks auf das „gute, alte Berlin“, das so tut, als hätte es die DDR nie gegeben? Diese und weitere Fragen hat die Humboldt-Uni mit ihrem Projekt „Palastarchiv“ verfolgt und Interviews und Dokumente zu einer Multimedia-Schau zusammengetragen. Eröffnet wird die dann bis zum 25. August dauernde Ausstellung am morgigen Donnerstag im Museumsverbund Pankow um 18 Uhr. Etwa eine halbe Stunde später diskutieren hier unter anderem der Exkultursenator Thomas Flierl, der Stadtschloss-Förderer Wilhelm von Boddien und Amelie Deuflhard, die sich um die Zwischennutzung des Palastes kümmerte, über die historische Wunde in der Mitte Berlins. KU

„Der geSchlossene Palast“: Museumsverbund Pankow, Prenzlauer Allee 227 Donnerstag, 12. Juli, 18 Uhr, Eintritt frei