Bahner noch gespalten

Mit seinem Angebot bringt der Bahnchef Transnet und GDBA, nicht aber die Lokführer zum Nachdenken

BERLIN dpa ■ Im Tarifstreit bei der Bahn sind trotz eines neuen Arbeitgeberangebots in der nächsten Woche wieder Warnstreiks möglich. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigte Aktionen an, nachdem Bahnchef Hartmut Mehdorn ihre Forderung nach einem Extratarifvertrag gestern abgelehnt hatte. Mit Transnet und GDBA sitzt der bundeseigene Konzern derweil wieder an einem Tisch. Über ein nachgebessertes Angebot für 134.000 Bahn-Beschäftigte soll am Sonntag weiter verhandelt werden. Transnet und GDBA wollen auf neue Warnstreiks vorerst verzichten.

Die Bahn bietet nun 3,4 Prozent mehr Geld zum 1. Januar 2008 bei einer Laufzeit von zwei Jahren an, teilte Personalvorstand Margret Suckale mit. Für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2007 wurden 450 Euro als Einmalzahlung vorgeschlagen. Die Bahn will nun auch die Wochenarbeitszeit von 39 auf 40 Stunden anheben. Dafür soll es einen „vollen Lohnausgleich“ geben. Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft sagte, das neue Angebot könne nur ein Anfang sein. Die eigene Forderung von 7 Prozent mehr Geld bei einem Jahr Laufzeit bleibe bestehen. Bisher hatte die Arbeitgeberseite zweimal 2 Prozent mehr Geld bei 30 Monaten Laufzeit sowie 300 Euro Einmalzahlung angeboten.

GDL-Chef Manfred Schell will einen Tarifvertrag, den die Bahn mit Transnet und GDBA vereinbart, nicht unterschreiben. Die GDL verlangt für die rund 32.000 Mitarbeiter des Fahrpersonals bis zu 31 Prozent mehr. Bahn-Verhandlungsführer Werner Bayreuther kündigte an, der GDL werde ein Angebot gemacht, die Bahn bestehe aber weiter auf einem einheitlichen Tarifvertrag.