Grausiger Fund im Irak

Südlich von Bagdad finden Polizisten 18 enthauptete Leichen. Bei Anschlägen sterben mehr als 40 Menschen

BAGDAD dpa/rtr ■ Bei mehreren Bombenanschlägen im Irak sind gestern wieder mindestens 45 Menschen getötet worden. Südlich der Hauptstadt bei Salman Pak machten irakische Polizisten zudem einen grausigen Fund: Sie entdeckten 18 Leichen, denen der Kopf fehlte. Im südirakischen Basra kamen drei britische Soldaten bei einem Anschlag ums Leben.

Der schwerste Anschlag ereignete sich gestern Morgen an einem zu dieser Zeit sehr belebten Kleinbus- und Sammeltaxistand im südlichen Bagdader Stadtteil Bayaa. Mindestens 30 Menschen wurden getötet und 50 weitere verletzt, als dort mitten in der Hauptverkehrszeit eine Autobombe explodierte, teilte ein Polizeisprecher mit. Bayaa ist mehrheitlich von Schiiten bewohnt.

Eine weitere Autobombe explodierte wenige Stunden später vor einer Tankstelle im sunnitischen Bezirk Mansur. Dabei wurden fünf Menschen getötet und elf verletzt, berichtete die Agentur Aswat al-Irak. Danach starben in der Nacht zuvor im Stadtteil Kadhimija bei einem Anschlag in der Nähe eines der bedeutendsten schiitischen Schreine zehn Menschen. 15 Iraker wurden verletzt.

Polizisten fanden am Ufer des Tigris bei Salman Pak die verstümmelten männlichen Leichen. Alle Opfer trugen Zivilkleidung und waren an Händen und Füßen gefesselt. Nach einem Massaker an Zivilisten hätten die unbekannten Täter 18 enthauptete Leichen und die dazugehörigen Köpfe zurückgelassen, bestätigte das Innenministerium. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Enthauptungen sind eine weit verbreitete Taktik radikaler Sunnitengruppen. Allerdings werden nur selten so viele Leichen auf einmal entdeckt.