Islamisten töten Exsoldaten

TERROR Video zeigt angeblich die Enthauptung einer fünften westlichen Geisel. Dabei soll es sich um den US-Bürger und Konvertiten Peter Kassig handeln

BEIRUT afp/dpa | Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat offenbar eine fünfte westliche Geisel enthauptet. In einem am Sonntag im Internet veröffentlichten Video ist ein maskierter Mann zu sehen, der behauptet, er habe den Ex-US-Soldaten Peter Kassig ermordet, der sich zuletzt als Entwicklungshelfer für Flüchtlinge einsetzte. Neben dem mutmaßlichen Täter ist ein abgeschlagener Kopf zu sehen, überdies zeigt der Film die Enthauptung von 18 syrischen Soldaten.

„Dies ist Peter Edward Kassig“, sagte der Vermummte vor dem abgeschlagenen Kopf. Die Darstellung ähnelt vorangegangenen Videos von der Ermordung zweier US-Journalisten und zweier britischer Entwicklungshelfer. Der 26 Jahre alte Kassig engagierte sich nach Angaben seiner Eltern seit März 2012 für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. In der Türkei gründete er eine Hilfsorganisation, vor gut einem Jahr wurde er vom IS verschleppt. In einer E-Mail an seine Eltern hatte er kürzlich geschrieben: „Ich zog aus, um das Leiden zu erleichtern und den Bedürftigen zu helfen.“ Er war zum Islam konvertiert und nannte sich Abdul-Rahman. Kassig war zuletzt in einem IS-Video zu sehen, das die Enthauptung des Briten Alan Henning zeigte. In den vorangegangenen Hinrichtungsvideos jeweils zum Ende gezeigte westliche Geiseln sind später von IS-Milizionären getötet worden.

Der Vermummte in dem Video erwähnt Kassigs Einsatz für die Bürgerkriegsflüchtlinge nicht, sondern nur dessen früheren Einsatz als Soldat im Irak. In dem Video wird zuvor gezeigt, wie 18 am Boden knienden Gefangenen, bei denen es sich um Offiziere und Piloten der syrischen Streitkräfte handeln soll, der Kopf abgeschlagen wird. „Morgen werden wir deine Soldaten abschlachten“, sagt der Vermummte an US-Präsident Barack Obama gerichtet.

Auf den vier vorangegangenen Enthauptungsvideos war jeweils ein IS-Extremist mit britischem Akzent zu sehen. Dieser sei vor einer Woche bei der Bombardierung eines Bunkers im westirakischen al-Kaim verletzt worden, berichtete die britische Zeitung Mail on Sunday. Die Zeitung beruft sich auf Angaben einer Krankenschwester, die den Extremisten während seiner Behandlung in einer Klinik erkannt haben will.

Der maskierte IS-Kämpfer, der in mehreren Hirnrichtungsvideos aufgetreten war, stammt offenbar aus Großbritannien. Er wird für die Ermordung der US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff sowie der britischen Entwicklungshelfer David Haines und Allan Henning verantwortlich gemacht.