Lange Haft nach Totschlag in besetzter Schule

BERLIN dpa/taz | Sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Flüchtlings in der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg ist ein damaliger Mitbewohner zu fünf Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 41-Jährigen am Freitag des Totschlags schuldig. „Die Tat war nicht durch Notwehr gerechtfertigt“, heißt es in dem Urteil. Der Angeklagte habe in einem nichtigen Streit um die einzige, den 250 Bewohnern zur Verfügung stehenden Dusche neunmal auf das Opfer eingestochen. Der aus Gambia stammende Mann hatte die Stiche zugegeben, sich aber auf eine Bedrohungssituation berufen (taz berichtete). Sein Anwalt hatte gesagt, sein Mandant sei angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Der attackierte Marokkaner starb nach dem Vorfall am 25. April.