TROTZ ÖFFENTLICHER KRITIK
: Netzwerk Quadriga bleibt bei Ehrung von Putin

BERLIN | Trotz aller Kritik an der Menschenrechtspolitik von Wladimir Putin soll der russische Ministerpräsident dieses Jahr mit dem Quadriga-Preis geehrt werden. Dies teilten die Initiatoren gestern in Berlin mit. Im Streit über die Putin-Nominierung warf Grünen-Chef Cem Özdemir als Kuratoriumsmitglied des Netzwerks Quadriga hin. Der Preis solle auch angesichts früherer Preisträger an Menschen verliehen werden, die sich besonders um die Demokratie verdient gemacht haben, erklärte Özdemir: „Wladimir Putin sehe ich nicht in dieser Reihe.“ Der Menschenrechtsbeauftragte Markus Löning und die CDU-Politikerin Erika Steinbach kritisierten die Ehrung ebenfalls.

Der Quadriga-Preis wird seit 2003 jährlich am Tag der Deutschen Einheit verliehen. Die Nominierung für Putin am Sonntag hatte eine Welle des Protests ausgelöst. Am Montag und Dienstag beriet das Kuratorium erneut, bekräftigte aber die Entscheidung. Weitere Preisträger 2011 sind der palästinensische Premierminister Salam Fajad, die mexikanische Außenministerin Patricia Espinosa und die Lehrerin Betül Durmaz. (dapd)