KUNST

schaut sich in den Galerien von Berlin um

MEIKE JANSEN

Fünfundzwanzig Jahre Mauerfall … Vorbei! Fünfundzwanzig Jahre Berlin-Techno … Vorbei! Was aber geblieben ist, ist die Symbiose aus Kunst und Musik, aus Ton und Bild, die Berlin in den 90er Jahren zum neuen New York gemacht hat. Von Walter Ruttmann, dem Bauhaus oder Kraftwerk inspiriert, hat sich den Umständen zum Trotz eine international geachtete Szene erhalten und weiterentwickeln können. Einer der Protagonisten ist Robert Henke, der in den 90ern mit Gerhard Behles als Monolake einen der Grundsteine für das audiovisuelle Genre in Berlin legte. Am 20. 11. tritt er mit dem 3-D-Bild-Produzenten/Komponisten Tarik Barri auf. Immer öfter finden sich derartige Projekte in Museen statt in Clubs wieder. Manchmal werden auch diese zu musealen Orten mit dem Exponat Partypeople. (20. 11., 20 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz)  Sicherlich ist das einerseits den Produktionserfordernissen geschuldet, etwa dann, wenn Kraftwerk 2015 ihre 3-D-Konzert in der Neuen Nationalgalerie geben. Chronologisch werden sie ihre eigenen Produktionen durch ein spektakulären Kniff adeln. Für schlappe 65 Euro zzgl. Steuern können auch Sie, verehrte LeserInnen, dabei sein. Allerdings gilt es schnell zu sein und Angst vor Datenmissbrauch sollte man auch nicht haben. Denn wie heißt es so schön: „Sowohl beim Vorverkauf an der Neuen Nationalgalerie als auch beim Onlinevorverkauf müssen direkt beim Kauf die Namen aller Besucher angegeben werden, es können nicht mehrere Tickets auf denselben Namen personalisiert werden. Zudem müssen wahrheitsgemäße Angaben zu Vor-, Zunamen und E-Mail-Adresse gemacht werden.“ Das klingt ein bisschen nach Fifa-Style. In Anbetracht der Eintrittsgelder flüchte ich mich in die Fabel vom Fuchs und den Trauben, die zu sauer waren, als er merkte, dass er sie nicht erreichen konnte. „Und so stolzierte er erhobenen Hauptes in den Wald zurück.“ kraftwerk.tickets.de  Auf spannende audivisuelle Projekte muss man im Berliner Wäldchen ohnehin nicht lange verzichten. Bereits dieses Wochenende stellt das Label Flipping the Coin, unter anderen betrieben von Nic Nowak, der mit dem Gasag Kunstpreis 2014 ausgezeichnet wurde, Werke der KünstlerInnen, mit denen sie zusammenarbeiten, gleich an drei Orten vor. Am Freitag werden Dubplates, Filme und Bücher bei Alexander Levy präsentiert. Am Samstag wird in der Berghain Kantine performt, am Sonntag endet das kleine dreitägige Festival mit einem in Mexiko-Stadt entstandenen Dokufilm von Alexander Hicks im Arsenal. (Eröffnung: 14. 11., 19–21 Uhr, bis 27. 11., Di.–Fr., 11–18 Uhr, Alexander Levy, Rudi-Dutschke-Str. 26)