Kampf gegen Metalldiebe

KRIMINALITÄT Die Bahn will neue Kabel und Schienen kodieren. Diebstahl kostet und führt zu Verspätung

BERLIN afp | In ihrem Kampf gegen Metalldiebe setzt die Deutsche Bahn künftig auf eine neuartige, versteckte Markierung von Schienen und Stromkabeln. Einen entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Montag bestätigte ein Bahnsprecher in Berlin. Demnach werden Bau- und Anlagenteile mit einem Zahlencode versehen, der nur unter speziellem Licht zu sehen ist. Dadurch sollen die Diebe leichter überführt werden können.

Die Bahn sieht sich aufgrund der Verteuerung von Metallen wie Kupfer auf dem Weltmarkt seit zwei Jahren mit einer steigenden Zahl von Diebstählen an ihren Strecken konfrontiert, besonders in Ostdeutschland. Die Täter entwenden Metallbauteile von Baustellen oder montieren über Nacht Kabel von Oberleitungen ab, was zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr führt. Nach Bahnangaben waren im vergangenen Jahr deshalb etwa 8.000 Züge verspätet. Allein der durch die Diebstähle verursachte Materialschaden betrug 2010 rund 10 Millionen Euro.

Die Zahlencodes sollen die Aufklärungsquote solcher Diebstähle verbessern und die Jagd auf die Hintermänner und Hehler der Diebesbanden erleichtern, die das Material laut der Zeitung oft nach Osteuropa bringen. Tauchen bei einem Händler verdächtige Metallgegenstände auf, lassen sie sich so gegebenenfalls identifizieren. Auch Polizei und Zoll können Diebesgut bei Kontrollen sofort erkennen. Markiert werden sollen zunächst Bauteile an besonders diebstahlgefährdeten Streckenabschnitten.