Eben nicht bissig genug

TENNIS Deutsche Männer im Davis Cup gegen Frankreich ohne Chance

STUTTGART dpa | Für den halbwegs versöhnlichen Abschluss sorgte Philipp Petzschner. Der Tennisprofi holte am Sonntag für die bereits ausgeschiedene deutsche Tennis-Auswahl im Davis Cup zumindest den Ehrenpunkt gegen Frankreich. Der 27-Jährige bezwang auf der Sandplatzanlage in Stuttgart im unbedeutenden dritten Einzel Michael Llodra mit 6:3, 6:4 und verkürzte damit auf 1:3. Die Partie wurde nur über Zwei-Gewinnsätze gespielt, weil das Viertelfinal-Aus der deutschen Mannschaft bereits feststand.

Schon am Samstag hatten Christopher Kas und Philipp Petzschner gegen Jo-Wilfried Tsonga und Michael Llodra 6:7 (4:7), 4:6, 4:6 verloren. Damit führte Frankreich 3:0 und stand bereits im Halbfinale. Die ersten beiden Einzel waren ebenfalls verloren gegangen: Zuerst hatte Florian Mayer beim 6:4, 6:4, 5:7, 3:6, 3:6 eine Zweisatzführung gegen Richard Gasquet vergeigt, dann blieb Philipp Kohlschreiber chancenlos gegen Gaël Monfils: 6:7 (3:7), 6:7 (5:7), 4:6.

Am Rande der Partie kritisierte der Exprofi Nicolas Kiefer den deutschen Tennisnachwuchs wegen angeblich mangelnder Leistungsbereitschaft. „Die jungen Leute sind heute nicht bereit, sich zu quälen. Für den Erfolg muss man aber etwas tun“, sagte der ehemalige Weltranglistenvierte. Der Nachwuchs sei zu verwöhnt. „Es gibt viel zu viel Ablenkung. Die konzentrieren sich nicht aufs Notwendige.“ Daher klaffe hinter den Davis-Cup-Spielern Mayer oder Kohlschreiber ein Loch. Schon Boris Becker habe recht gehabt, meinte Kiefer: „Tennis ist ein Haifischbecken. Entweder du beißt zu oder du wirst gebissen.“