Fehmarn-Brücke teuer und riskant

Der Bau einer Brücke über den Fehmarnbelt würde zum Verlust von bis zu 1.000 Arbeitsplätzen im deutsch-dänischen Fährverkehr und im Tourismus auf der Insel Fehmarn führen, warnte gestern Detlef Matthiessen, grüner Verkehrspolitiker im Kieler Landtag. Das sei „das einzig Sichere“ an dem Projekt, der vorhergesagte wirtschaftliche Erfolg sei hingegen „reine Spekulation“, sagte er später bei einer Demonstration des Aktionsbündnisses gegen die Brücke auf Fehmarn.

Nach Ansicht des Naturschutzbundes (NABU) wäre die feste Querung „ein massives Risiko“, sagte der Vorsitzende Olaf Tschimpke. Eine Tankerhavarie würde die Ostsee „auf Jahre verseuchen“. Das Kollisionsrisiko steige, da der zehn Kilometer breite Schiffskorridor auf eine 1,6 Kilometer schmale Durchfahrt gestaucht würde. Mit jährlich rund 60.000 Tankern ist die Ostsee eine der meist befahrenen Wasserstraßen der Welt.

Nach einer neuen Studie des Ostseeinstituts der Universität Rostock wären die Kosten einer Brücke mit einem Verhältnis von 1 : 0,65 höher als ihr Nutzen. Von jedem investierten Euro kämen volkswirtschaftlich lediglich 65 Cent zurück. Die SPD im Schweriner Landtag forderte deshalb die Bundesregierung zum Verzicht auf die „ökonomisch und ökologisch unsinnige“ Brücke auf. Die SPD-CDU-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern fürchtet um die Ostseefährhäfen im Land, wenn die Brücke gebaut würde. SMV