Auslauf auf Probe für Eltern von Biohühnern

BERLIN taz | Mecklenburg-Vorpommern hat erlaubt, einige Elterntiere von Bio-Legehennen „im Rahmen eines Probeauslaufs“ ins Freie zu lassen. Agrarminister Till Backhaus (SPD) erklärte am Mittwoch, die Genehmigung sei am Montag „unter streng definierten Kriterien“ erteilt worden. Dazu gehöre, dass es im Umkreis von 1.000 Metern um das Freigelände keine anderen Geflügel-Freilandhaltungen gebe. Auch Rastplätze, Überwinterungs- oder Brutplätze, Seen und sonstige Gewässer, die von Wildvögeln genutzt werden, Taubenhaltungen und die Lagerung oder Ausbringung von Geflügelgülle seien ausgeschlossen.

Fraglich ist, ob die betroffenen Elterntierhaltungen nahe der Gemeinde Finkenthal für die Bio-Brüterei GmbH diese Kriterien erfüllen. Das solle ein Veterinäramt in den nächsten Tagen prüfen, teilte der Branchenprimus mit. Miteigentümer Friedrich Behrens hatte erklärt, er dürfe die Hühner aus Seuchenschutzgründen nicht auf die Wiese lassen. Die EU-Öko-Verordnung schreibt aber Grünauslauf für Geflügel vor.

Backhaus kritisierte „die einseitige und teilweise falsche Berichterstattung“ in der taz vom Dienstag. Die Behörden wollten keinesfalls „eine einfache und billige Erzeugung im Biobereich“ befördern. „Das ist schlichtweg falsch und nimmt in keinster Weise Bezug auf die Verantwortung in diesem Bereich.“ JMA