DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Kontrollfreak

WAS SAGT UNS DAS? Michael Bloomberg hat sich vorsorglich fast sämtliche Domain-Adressen mit seinem Namen gesichert

New Yorks Exbürgermeister Michael Bloomberg hat Angst vor Häme im Netz. Seine Anwälte haben sich kürzlich mehr als 400 Domain-Namen mit dem Ende .nyc gesichert, die Bloombergs Namen beinhalten oder sich auf seine Person beziehen. Darunter: „BloombergisanAss.nyc“, „BloombergBlows.nyc“, „MikeIsTooShort.nyc“ und „BloombergisaWeiner.nyc“. Letzterer bezieht sich auf den US-Politiker Anthony Weiner, der explizite Fotos von sich auf Twitter verschickte.

Bloombergs Sprecherin nannte das Vorgehen der Kanzlei eine „überaggressive rechtliche Sorgfaltspflicht“. Stimmt. Erstens betreiben die Leute um Bloomberg ein PR-Krisenmanagement, wo (noch) keine Krise ist. Das nennt man Kontrollwahn. Zweitens ist es eine Illusion, Inhalte im Netz durch das Aufkaufen von Domains kontrollieren zu können.

Also reines Geldrausschmeißen. Es macht aber deutlich, dass man reich sein muss, um sich so einen Kontrollwahn leisten zu können. Viertens muss man, wenn man Bloomberg ist, Kritik auch im Internet zulassen und dulden. Fünftens wird man durch die Sammlung aufgekaufter Domain-Namen erst zu weiteren inspiriert. Wie wäre es zum Beispiel mit relaxmike.nyc oder dontbefoolishmike.nyc? MIEP