Bauernpräsident gesucht

AGRAR Im letzten Amtsjahr kämpft Gerd Sonnleitner gegen den „Landfraß“ durch die Energiewende

KOBLENZ dpa | Beim Deutschen Bauernverband kommt es zu einem Führungswechsel. Der langjährige Präsident Gerd Sonnleitner kündigte am Freitag beim Bauerntag in Koblenz an, im Sommer 2012 nicht erneut zu kandidieren. „Ich hab’s gern gemacht“, sagte der 62-Jährige, der seit 1997 an der Spitze der einflussreichen Berufsvertretung steht. Er wolle sich künftig stärker dem Familienbetrieb widmen. Der Bauernverband vereint über seine 18 Landesverbände rund 280.000 Betriebe und damit nach eigenen Angaben rund 90 Prozent der deutschen Landwirtschaft. Derzeit zieht er gegen „den Landfraß durch die Energiewende“ zu Felde. Die Branche fürchtet, dass durch neue Stromtrassen und mehr Biomasse Flächen für Lebensmittel und Tierhaltung verloren gehen. Sonnleitner forderte, für jeden Quadratmeter, der zubetoniert werde, müsse ein anderer entsiegelt werden. Erste Aufgabe der Bauern sei und bleibe „die Nahrungsmittelproduktion“. Schon bisher würden täglich etwa 100 Hektar Agrarfläche überbaut. Im Herbst will die Bundesregierung über eine Eindämmung des Flächenverbrauchs beraten.