Öffentlicher Dienst streikt

GROSSBRITANNIEN Gegen die Rentenpläne der Regierung sind Hunderttausende im Ausstand

LONDON afp | In Großbritannien sind Hunderttausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Donnerstag aus Protest gegen die Rentenpläne der konservativen Regierung in einen landesweiten Streik getreten. Nach Angaben der Gewerkschaften sollten etwa 85 Prozent der Schulen in England und Wales geschlossen bleiben. Aber auch Regierungsgebäude, Gerichte, Finanzämter, Arbeitsagenturen, Museen und Kindergärten waren betroffen.

Die Sparpläne sehen vor, dass Beschäftigte bis zu sechs Jahre länger arbeiten und erhöhte Beiträge für den Rententopf aus ihren Löhnen abzweigen. Die Rente soll nicht mehr aufgrund des zuletzt erhaltenen Einkommens, sondern anhand des während des Berufslebens erhaltenen Durchschnittslohns errechnet werden. Für viele Beschäftigte läuft das auf enorme Einbußen hinaus. Bereits in der Nacht zum Donnerstag kam es zu ersten Behinderungen, weil die in Nachtschichten eingeteilten Beamten die Arbeit niederlegten. In rund dreißig Städten waren Demonstrationen geplant. In London sollte eine Großkundgebung vor dem Parlament stattfinden.