Gefährlicher Babypuder

KONSUM Wenn Babys Puder einatmen, sind schwere Lungenschäden möglich, warnt eine Behörde

BERLIN taz | Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert, talkumhaltigen Babypuder zu verbieten oder die Pulverdosen mit sicheren Verschlüssen auszustatten. „Atmet ein Baby oder Kleinkind den Puder ein, kann er in die Lunge gelangen und zu schweren Schäden führen“, erklärte die Behörde. Das könne passieren, wenn das Kind zum Wickeln auf dem Rücken liegt und sich die Puderdose unbeabsichtigt über ihm öffnet.

Anlass für die Forderung des BfR ist die schwere Vergiftung eines zweijährigen Mädchens. Das Kind hatte mit einer verschlossenen Puderdose gespielt, bis sie sich öffnete. Das Kind atmete den Puder ein und musste daraufhin mehrere Tage lang auf einer Intensivstation behandelt werden. Dabei sei Puder zur Pflege von Kindern unnötig, sagte Wolfram Hartmann, der den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte leitet. Früher hätten Eltern ihre Kinder in der Windelgegend eingepudert, um Entzündungen vorzubeugen. „Jetzt gibt es andere Pflegemittel, etwa Cremes“, erklärte Hartmann. „Nur noch eine Minderheit der Kinder bekommt Babypuder.“ Oft griffen die Großeltern zu dem Mittel, weil sie das aus ihrer Kindheit so kennen. JOST MAURIN