5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

LEKTIONEN

1. Deutsche verlieren die Lust am SparenDie Deutschen als Sparweltmeister – das war einmal. Im vorigen Jahr sank die Sparquote wieder, auf 9,1 Prozent. Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon, der am Donnerstag den „Vermögensbarometer 2014“ vorstellte, fürchtet schon eine „Erosion des Sparens“. Die Gründe dafür sind widersprüchlich. So viel wie nie, nämlich 58 Prozent der Befragten, schätzen ihre finanzielle Situation als gut bis sehr gut ein. Immer mehr sagen aber auch, sie könnten es sich gar nicht leisten, Geld auf die Seite zu legen. Daraus soll mal einer schlau werden. Aber angesichts der Zinsen: Wer will überhaupt noch sparen? Vielleicht können Deutsche doch vor allem eins: rechnen. 2. EU-Kommission vertraut auf kosmische Erfahrung Das ist mal eine steile Karriere. In dieser Woche haben Europäisches Parlament wie Regierungschefs die neue EU-Kommission abgesegnet. Mit dabei auch Violeta Bulc. Eben erst Ministerin in Slowenien geworden, rückte sie als Kandidatin Lubljanas nach, weil Exministerpräsidentin Bratusek bei den Anhörungen in Brüssel durchgefallen war. Von der 50-jährigen Bulc ist vor allem bekannt, dass sie überzeugte Esoterikerin ist. Auf ihrem Blog schreibt sie, dass die über „kosmische Erfahrungen“ verfüge, dazu gehöre auch, dass „Strukturen ihre eigenen Leidenschaften“ besitzen. Mal sehen, was das für Europas Infrastruktur bedeutet. Bulc ist künftig zuständig für Verkehrsfragen.

3. Nordkorea hatte offene GrenzenWollten Sie demnächst mal nach Pjöngjang jetten? Pech gehabt. Nordkorea, von dem sich seit Jahren die Legende hält, das abgeschottetste Land der Welt zu sein, hat erst jetzt die Grenzen dichtgemacht. Laut Agenturberichten werden vorerst keine Touristen mehr ins Land gelassen. Das Staatsfernsehen meldete, die „Quarantänemaßnahmen“ an den Grenzen würden verschärft. Der Grund: Schutz vor Ebola.

4. Der Bundestag ist keine LocationDer Bundestag hat der „heute-show“ eine Drehgenehmigung verweigert. Es handele sich um „keine politisch-parlamentarische Berichterstattung“ bei dem, was in der ZDF-Satiresendung laufe, begründete ein Pressesprecher und fügte hinzu, das Parlament sei keine „Location“. Dabei dachten wir immer, gerade der Bundestag sei eine Bühne.

5. Gysi kommt auf den LöwenDie Linkspartei und die Tiere: Während sich Thüringens designierter Ministerpräsident Ramelow gern mit Hund Attila zeigt, posiert Gregor Gysi neuerdings mit Löwenbaby. Er übernahm am Dienstag eine Patenschaft für das Tier im Zirkus Krone, in ferner Erinnerung an Karl Marx soll der Welpe Charly Gin heißen. „Die Linke setzt sich für ein generelles Verbot von Wildtieren im Zirkus ein“, hieß es einmal im Wahlprogramm. Die Kritik, auch aus der Partei, kümmerte den Fraktionschef wenig. Kann man subtiler zeigen, wer der eigentliche Parteilöwe ist? JÖRN KABISCH