INFEKTIONEN
: Täglich 4.000 Tuberkulose-Tote

BERLIN | Täglich sterben über 4.000 Menschen an Tuberkulose. Das geht aus dem in Genf vorgestellten Tuberkulose-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor. Demnach starben im vergangenen Jahr an den Folgen der Krankheit weltweit 1,5 Millionen Personen; 2012 waren es 1,3 Millionen. Trotz besserer Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten verzeichnet die neueste WHO-Statistik für 2013 9 Millionen Neuinfektionen. Davon litten 480.000 Erkrankte an multiresistenten Formen der Tuberkulose. Über die Hälfte der Betroffenen lebte in Südostasien und der westlichen Pazifikregion. Zur Finanzierung von Impfstoffen, Diagnosemitteln und Medikamenten wären laut Angaben der WHO 8 Milliarden US-Dollar pro Jahr nötig. Das seien rund 2 Milliarden US-Dollar mehr, als derzeit zur Verfügung stünden. Gleichwohl habe die Sterblichkeitsrate seit 1990 um 45 Prozent gesenkt werden können. Die Tuberkulose wird durch verschiedene Bakterienarten verursacht. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) bezeichnete die Ausbreitung von Tuberkulose als alarmierend. „Der Zugang zu angemessener Behandlung ist unzureichend“, sagte Grania Brigden, Tuberkulose-Referentin bei MSF in Berlin: Nur einer von fünf Infizierten erhalte eine Behandlung. „Die Übrigen werden dem Tod überlassen.“ (kna)