die französischen zeitungen über jaques chirac und nicolas sarkozy
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Die Pariser Zeitung Libération kommentiert: Sarkozy wird sein Ministeramt aufgeben. Er ist noch nicht im Élysée-Palast. Bei seinem Abgang erhält er die Unterstützung von Chirac. Doch auch dies ist kompliziert. Chirac hat kürzlich bekundet, wie sehr er die Franzosen liebt. Von allen so sehr geliebten Franzosen ist Sarkozy vermutlich derjenige, den er am wenigsten liebt. Dieser wiederum war von zwei Dingen besessen: Chirac sollte ihn zwar unterstützen, aber doch nicht zu viel. Und Chirac ist es nicht schwergefallen, diesen doppelten Wunsch zu erfüllen. Er fand dazu die schöne Formulierung, er unterstütze Sarkozy „ganz natürlich“. Er kann eben nicht anders ...

Dazu meint die römische Zeitung La Repubblica: Sarkozy hat alle seine Konkurrenten aus dem Weg geräumt und keiner bei der Rechten konnte wirklich seine Überlegenheit anfechten. Der Staatschef konnte nichts anderes tun, als dies anzuerkennen, auch weil alle seine Getreuen – von Alain Juppé bis Dominique de Villepin – sich letztlich hinter Sarkozy stellen mussten. Die Erklärung Chiracs war schon seit etwa zehn Tagen erwartet worden. Aber viel Enthusiasmus gibt es nicht. Die Beziehungen zwischen den beiden waren oft aufgewühlt. In den vergangenen Jahren hatten sie zwar versucht, sich wieder zu versöhnen, aber es gab trotzdem immer starke Spannungen.