DAILY DOPE (501)

Sie waren positiv auf Clenbuterol getestet worden. Sie wollten es nicht wahrhaben. Sie haben sich selbst Tests unterzogen. Die waren negativ. Es sind Doping-Meldungen, die den Concacaf-Gold Cup, die Nord- und Mittelamerikameisterschaft im Fußball, derzeit überschatten. Fünf Spieler des mexikanischen Nationalteams waren des Dopings bezichtigt worden. Alle fünf sollen Clenbuterol eingenommen haben. Die drei deutlichen Siege in der Vorrunde gerieten plötzlich zur Nebensache. Die ersten drei Punkte gegen Kuba sollten Mexiko sogar abgezogen werden. Die fünf Profis wurden vorsorglich aus dem Kader Mexikos entlassen und zu Tests nach Los Angeles geflogen. Jetzt verkündet der mexikanische Verband stolz auf seiner Homepage, die fünf Spieler seien allesamt negativ. Für den positiven Befund soll verunreinigtes Fleisch verantwortlich sein. Clenbuterol ist ein bewährtes, in der EU indes verbotenes Kälbermastmittel. Auch Alberto Contador war während seines Tour-de-France-Sieges 2010 positiv auf diese verbotene Substanz getestet worden und gab verseuchtem Fleisch die Schuld. Der deutsche Tischtennisprofi Dimitrij Ovtcharov wurde trotz erhöhter Clenbuterol-Werte freigesprochen. Seine Erklärung: verunreinigtes Fleisch! Diese Erklärungen haben nun auch die Welt-Anti-Doping-Agentur auf den Plan gerufen. Die Wada um ihren wissenschaftlichen Direktor Olivier Rabin will prüfen, ob die Festlegung eines Grenzwerts für Clenbuterol sinnvoll ist.