Gewinner der Globalisierung

Die BLG hat vor allem im Containerverkehr große Zuwachsraten. Inzwischen beschäftigt sie 6.400 Menschen in Bremen

Wenn die Weltwirtschaft um ein Prozent wächst, wachsen die Container-Verkehre um drei Prozent. Das ist der Hintergrund der Zahlen, die BLG-Chef Detthold Aden jetzt bekanntgab: 2006 hat die BLG Umsatzerlöse von 760 Millionen erzielt. Die Rendite von 9,1 Prozent brachte einen Gewinn von 55 Millionen Euro vor Steuern – 8,7 Millionen davon fließen in die Staatskasse. Was den Finanzsenator noch mehr freuen wird: Als 70-Prozent-Gesellschafter erhält er zusätzlich 32,4 Millionen Euro direkt.

4,5 Millionen Fahrzeuge hat die BLG vergangenes Jahr „umgeschlagen“, allein 1,85 Millionen in Bremerhaven. Zum Vergleich: In Deutschland werden pro Jahr 3,5 Millionen PKW zugelassen.

Als Auto-Logistiker hat die BLG weltweit einen Ruf. Fiat in Italien, VW in Brasilien und BMW in Malaysia bedienen sich der BLG-Logistik. Verhandlungen über den russischen Automarkt laufen. Die ersten chinesischen „Brilliance“-PKW sind kürzlich in Bremerhaven angekommen.

Den größeren Teil der Gewinne macht die BLG allerdings mit dem Container-Geschäft ihrer Tochter „Eurogate“ – bei 19 Prozent Mengenwachstum. Dank der frühzeitigen Planungen erwarte man auch künftig keine Kapazitätsprobleme, so Aden. Er hofft, dass der erste Liegeplatz im neuen Jade-Weser-Port wie geplant 2010 in Betrieb genommen werden kann. Elbe-Vertiefung, Weser-Vertiefung, Neubau der Kaiserschleuse – das sind für die BLG unverzichtbare Infrastrukturleistungen des Staates.

6.400 Menschen sind bei der BLG und dem Bremer Hafenbetriebsverein beschäftigt. Der Geschäftsbericht verschweigt auch nicht, was die Spitzenmanager verdienen. Bei Aden waren es 2006 insgesamt 507.000 Euro, erfolgsunabhängig wären es nur 387.000 gewesen. kawe