Mogeltüte bei H&M

Im vorigen Jahr stand der Modekonzern H&M wegen genetisch veränderter Baumwolle aus Indien in der Kritik. Im April 2011 startete er daher seine neue Marke „Conscious Collection“. Die Kleidungsstücke bestehen aus ökologisch hergestellter Baumwolle, recyceltem Polyester und Tencel, einem Holzfaserstoff. Mit dieser Marke wirbt das Unternehmen besonders offensiv, obwohl es in der Gesamtkollektion nur einen geringen Anteil hat. Außerdem vermischen sich die Kleider, Hemden und T-Shirts in den Läden leicht mit den konventionell hergestellten Textilien.

Ob die Baumwolle aber tatsächlich auf ökologische Weise hergestellt wurde, ist ungewiss. Denn H&M kontrolliert seine Produktionsstätten in Übersee nicht selbst. Dies übernehmen Firmen wie die Union Control India, die Zertifikate vergibt und Betriebe überprüft. Doch die indische Behörde APEDA des Ministeriums für Handel und Industrie verhängte bereits ein Bußgeld gegen das Unternehmen, da es nicht sachgerecht arbeitete. Die Firma und die Modeketten versprachen, restriktiver vorzugehen. Klare Details dazu sind jedoch Mangelware. Außerdem fällt die Ökobilanz negativer aus, da H&M die Textilien aus Indien nach Europa einfliegt. Ökologisch? THOMAS KÖCHER