Bahn reagiert auf Buskonkurrenz

TICKETPREISE In der zweiten Klasse verzichtet die Bahn bei Fernreisen auf Preiserhöhung, weil sonst zu viele Kunden auf die neuen Fernbusse umsteigen

BERLIN dpa/taz | Die Deutsche Bahn will am Jahresende nur leicht an der Preisschraube drehen. In Fernzügen gibt es für die zweite Klasse in diesem Jahr gar keine Erhöhung. Fahrscheine für die erste Klasse werden ab 14. Dezember durchschnittlich 2,9 Prozent teurer, sind dann aber inklusive Platzreservierung und im ICE auch mit WLAN-Nutzung. Das kündigte Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Montag in Berlin an.

Im Regionalverkehr erhöht die Bahn im Schnitt um 1,9 Prozent. Hier hatte die Bahn im vergangenen Jahr 14-mal so viele Fahrgäste wie in ICE, Intercity und Eurocity zusammen. Das Gros der Bahnfahrten wird also trotz Nullrunde in der zweiten Klasse im Fernverkehr teurer.

Mit dem Verzicht auf Preiserhöhungen bei Fernfahrten zweiter Klasse reagiert die Bahn auf die wachsenden Konkurrenz durch Fernbusse. Die fahren zwar häufig langsamer, aber meist billiger als die Bahn.

Homburg musste schon im Sommer zugeben, die neue Konkurrenz unterschätzt zu haben, als 2013 der Markt für Busstrecken über 50 Kilometer geöffnet wurde. „Wir wollen unseren treuen Kunden zeigen, dass wir schon mitbekommen haben, dass die Wettbewerbssituation eine andere ist“, sagte Homburg am Montag.

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