USA suchen 15.000 Kämpfer

HILFSTRUPP Moderate syrische Rebellen sollen verlorenes Gebiet zurückerobern

Experten gehen davon aus, dass der gesamte Einsatz jährlich einen zweistelligen Milliardenbetrag kostet

WASHINGTON/DAMASKUS afp | Zur Bezwingung der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien wird nach US-Einschätzung über die Luftangriffe hinaus eine Rebellentruppe mit 12.000 bis 15.000 Kämpfern benötigt. Diese seien notwendig, um verlorenes Gebiet zurückzuerobern, sagte US-Generalstabschef Martin Dempsey am Freitag.

Der Aufbau einer schlagkräftigen Rebellentruppe am Boden sei zentraler Bestandteil des Kampfes gegen den IS, fügte Dempsey hinzu. Dabei werde auf die Unterstützung der moderaten syrischen Opposition gesetzt. Der US-Kongress hatte vergangene Woche einem Plan von Präsident Barack Obama zugestimmt, bis zu 5.000 moderate syrische Rebellen auszubilden und zu bewaffnen. Der US-Regierung sei aber schon zuvor klar gewesen, dass 5.000 Kämpfer nicht reichten, sagte Dempsey.

Dabei kommt der Kampf gegen die Dschihadisten die USA teuer zu stehen. US-Regierungsmitglieder und Experten schätzen, dass der Einsatz, der mehrere Jahre dauern könnte, jährlich einen zweistelligen Milliardenbetrag kostet.

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel geht von Kosten zwischen „sieben und zehn Millionen Dollar pro Tag“ (bis zu 7,9 Millionen Euro täglich) für die Einsätze im Irak und in Syrien aus. Schon wegen der Ausweitung des Einsatzes auf Syrien kommen auf die USA enorme Kosten zu: Allein bei den ersten Angriffen in Syrien am Dienstag feuerten die USA 47 Tomahawk-Raketen ab. Jede einzelne Rakete kostet etwa 1,5 Millionen Dollar.

Auch am Wochenende gingen die Angriffe auf den IS in Syrien weiter. Dabei wurden Ziele in den Provinzen Homs und Aleppo sowie in Rakka, der Hochburg der Dschihadisten, angegriffen, wie die Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Syrien mitteilte. Außerdem seien rund um die Stadt Tabka, wo IS-Kämpfer einen Luftwaffenstützpunkt besetzt halten, Explosionen zu hören gewesen.

Unterdessen drohte die Al-Nusra-Front, der syrische Al-Qaida-Ableger, den USA und ihren Verbündeten mit Vergeltung. „Diese Staaten haben schreckliche Taten begangen, die sie auf die Liste dschihadistischer Ziele in aller Welt bringen“, sagte ein Sprecher der Gruppe in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Zu den Verbündeten der USA im Kampf gegen den IS gehört seit Freitagabend auch Großbritannien. Das Parlament gab grünes Licht für Angriffe im Irak.