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Das Kino 46 zieht endlich um Lang hat es gedauert, aber nun ist endlich der Umzug und damit auch der Fortbestand des Bremer Kommunalkinos gesichert. Das Kommunalkino wurde in den 70er Jahren gegründet und war lange zur Untermiete im Bremer Kino „Cinema“ . Einen eigenen Kinosaal bekam es dann 1939 beim Umzug in das Medienzentrum. Da dieses nun langsam aber stetig abgewickelt wird und die anderen Mitnutzer wie etwa das Bremer Filmbüro schon lange ausgezogen sind, ist dieser Wechsel längst überfällig. Obwohl das City Kino mit seiner zentralen Lage am Herdentor und drei Kinosälen offensichtlich der ideale Standort ist, suchte die Bremer Kulturpolitik lange nach Alternativen in Immobilien, die der Stadt gehören. Die Stadtbibliothek, die Schwankhalle, die Weserburg und die Kunsthalle wurden wechselweise als Alternativen gehandelt, und so zog sich die Sache über Jahre, bis das inzwischen durch die Pleite des vorherigen Betreibers leer stehende City dann doch den Zuschlag bekam. Nun wird am 30. Juni mit „The Last Waltz“ von Martin Scorsese der letzte Film im Kino 46 aufgeführt. Mitte September soll es als City 46 glorreich wieder auferstehen. Bei einer Umfrage der Mitglieder des Kommunalen Kinos war dieses Neubenennung eindeutig die Beliebteste. Viel Sinn macht sie zwar nicht, denn die 46 ist eigentlich die Hausnummer in Walle, aber dafür ist City 46 als Marke sehr eingängig. Die drei Säle des seit 1947 betriebenen Innenstadtkinos werden renoviert und unterschiedlich genutzt. Im Hauptsaal mit etwa 160 Sitzplätzen wird das Hauptprogramm gezeigt werden, im kleinen Nebensaal wird eine Bühne gebaut und dort soll auch weiterhin jeden Freitag abend das Bremer Improtheater seine Vorstellungen geben. Ansonsten werden hier auch Filme gezeigt und es sollen Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Der dritte Saal, ein typisches Schuhschachtelkino, wird in eine „Kinoschule“ umfunktioniert, in der Seminare sowie das alljährliche Filmsymposium mit der Uni Bremen stattfinden sollen. Bedingung für die weitere Förderung des Kommunalkinos war eine neue Ausrichtung des Programms, zu der auch eine engere Zusammenarbeit mit den Bremer Schulen gehören soll. Die vom Kommunalkino recht optimistisch prognostizierte Verdoppelung der Besucherzahlen soll nicht nur durch den attraktiveren Standpunkt (es ist eine lange Reise vom Viertel nach Walle), sondern auch ein erweitertes Programmangebot erreicht werden. So wird es am Wochenende ein Nachtprogramm und Nachmittagsvorstellungen für Senioren geben. Da der Umzug so sparsam wie möglich von statten gehen muss, sind leider keine Mittel für die Digitalisierung der Projektion übrig, sodass diese nötige Modernisierung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden muss. Ganz ist die Finanzierung des Umzugs leider noch nicht gesichert. Das Kommunalkino muss selber 50000 Euro aufbringen, davon sind aktuell schon gut 17000 gesammelt worden. Geplant ist eine Spendenkampagne in den nächsten Wochen. Dabei wird es auch Stuhl-Patenschaften geben, sodass edle Spender in den von ihnen selber finanzierten Kinosesseln thronen können.