nicht verpassen!
: God save Vicky

„Little Britain“, 20.15 Uhr, Comedy Central

Ihr Platz ist neben Kate Moss und Queen Elizabeth II.: Unaufhaltsam ist Vicky Pollard zur britischen Ikone aufgestiegen. Im pinkfarbenen Kappa-Trainingsanzug, mit strähniger Palmenfrisur und verschmiertem Make-up hat sich der Bristoler Teenager seit 2003 in der BBC breitgemacht – im wahrsten Sinne des Wortes. Ob ihre Wampe von zu viel Fastfood oder ihren diversen Schwangerschaften herrührt, ist schwer zu sagen. Aber wer mit elf Jahren von der Schule geflogen ist, hat eh andere Probleme. Zum Beispiel, wie man dem empörten britischen Volk erklärt, warum man sein jüngstes Baby gegen eine CD der Schmusepopper Westlife eingetauscht hat.

Zum Glück lebt Vicky nicht in Großbritannien, sondern in „Little Britain“, der Kunstwelt von Matt Lucas und David Walliams. Zusammen haben die Comedians erst im Radio, dann im Fernsehen ein Ensemble an Figuren geschaffen, das wie kein zweites die Abgründe des Landes zwischen jugendlichen Straftätern, frustrierten Angestellten und Sloane-Ranger-Yuppies spiegelt. Dabei erreichen ihre Sketche fast ethnologische Qualität: Die Briten erkennen sich in den Figuren wieder und lachen halb begeistert, halb entsetzt über sich selbst. Comedy Central zeigt seit gestern nun die erste Staffel, synchronisiert von Oliver Welke und Oliver Kalkofe.

Bei einer Wohltätigkeitsgala ist Kate Moss übrigens schon mit Vicky Pollard aufgetreten – als deren kleine Schwester mit Palmenfrisur und verschmiertem Make-up. Nur der Trainingsanzug, der wollte bei ihr irgendwie nicht eng sitzen. HPI