Auch die junge Kunst kommt nach Köln

Gegenmessen gehören in der Domstadt zur Tradition. Sie waren entweder lukrative Verkaufsobjekte für die Macher oder Plattformen für abgelehnte Art Cologne Bewerber. Mit der Tease Art Fair wird jetzt ein Berliner Modell getestet

Köln hat eine neue Messe. Die Tease Art Fair sampled das Berliner Salon-Modell. Wie in der deutschen Hauptstadt will sie gezielt junge, mutige und noch unbekannte Künstlerpositionen fördern. Das geht in der Domstadt natürlich am besten parallel zu Art Cologne, der größten Messe im Land. Über 130 junge KünstlerInnen aus der internationalen Kunstszene werden im neoklassizistischen RheinForum vorgestellt. „Wir freuen uns ganz besonders, dass wir bereits bei der Premiere der Tease Art Fair Künstlern, Galerien, Netzwerken und Kuratoren aus so vielen verschiedenen Ländern eine Plattform anbieten können,“ sagt Eiko Sabela, der mit Künstlerkollege Edmund Piper das Messekonzept vertritt.

Die beiden Organisatoren wollen keine Trends zeigen, die von Galeristen oder Sammlern generiert wurden. Hier sollen auf rund 5.000 Qadratmeter die eigenen Positionen der Künstler die Hauptrolle spielen. Da übernimmt die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) auch mal begeistert die Rolle der Schirmherrin. „So ein positives Feedback aus der Politik gibt natürlich zusätzlichen Auftrieb“, sagt Edmund Piper. Das sei ein klares Signal. Nicht nur die Aussteller freuten sich also über den frischen Wind. Den erzeugen auch die Künstlergruppe Artists Anonymous aus London, die Kunsthochschule Berlin Weissensee, das Künstlernetzwerk Pode Bal aus Prag, sowie der Kurator Pontus Raud aus Stockholm, der auf der „Tease“ eine Auswahl junger skandinavischer KünstlerInnen zeigt.

Während der Messe wird den Besuchern ein vielseitiges Programm geboten. Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen aus der Kunstszene. Hochkarätige Performance- und Videokunst-Vorführungen. Ein Jazz-Brunch und eine After Art Party bieten Gelegenheit zur entspannten Kommunikation. Weniger ruhig wird es dann am Freitag zugehen, wenn Bazon Brock, der streitbare Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal, gemeinsam mit den Organisatoren über den aktuellen Kunstmarkt, Kunstmessen und die Zukunft der Künstler diskutieren wird. PETER ORTMANN

19. - 22. April 2007 Infos: www.tease-online.de