WAHLKAMPFTHEMA JOBS

Auch in Zeiten des Präsidentschaftswahlkampfs geht die Abwanderung von Unternehmen aus Frankreich weiter: die délocalisation. Meistens gehen die Firmen in Niedriglohnländer in Nordafrika, Osteuropa und China, mitunter auch in französische Überseegebiete, weil dort die Lohn- und Produktionskosten deutlich niedriger sind.

Nahezu täglich finden Streiks und andere Proteste dagegen statt. In den überregionalen Medien in Paris und bei den „großen“ KandidatInnen der Mitte, die am kommenden Sonntag gewählt werden wollen, finden diese sozialen Bewegungen jedoch nur selten Widerhall. Die kleinen linken KandidatInnen hingegen wollen – auf unterschiedliche Weise – alle die Abwanderungen stoppen. Auf lokaler Ebene, insbesondere in den Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, gehört die Abwanderung zu den wichtigsten Wahlkampfthemen.

Die am stärksten von Abwanderung aus Frankreich betroffenen Branchen sind gegenwärtig die Textil- und Chemieindustrie sowie die Autobranche. Allein für Letztere prognostiziert der Versicherer „Euler Hermes SFAC“, dass in den nächsten drei Jahren zwischen 20.000 und 30.000 Arbeitsplätze in Frankreich zerstört werden. Grund #ist die Verlagerung von Produktionsstätten in „aufsteigende neue Industrieländer“. DORA