Muslime beten gegen IS-Terror

AKTIONSTAG De Maizière verurteilt Anschläge auf Moscheen und Muslime

BERLIN taz | Mit einem öffentlichen Friedensgebet auf der Straße und einer Kundgebung haben am Freitag mehr als tausend Muslime in Berlin-Kreuzberg gegen Rassismus und Extremismus demonstriert. Die Männer saßen zum Freitagsgebet auf Matten vor der Mevlana-Moschee, auf die Unbekannte vor einen Monat einen Brandanschlag verübten, die Frauen standen dahinter oder säumten den Rand.

In über 2.000 Moscheen in Deutschland gab es nach dem Freitagsgebet solche Veranstaltungen. Die Islam-Verbände wollten damit ein Zeichen gegen islamistischen Terror im Namen ihrer Religion setzen und zugleich gegen Übergriffe auf Moscheen und Muslime hierzulande protestieren.

„Im Nahen Osten gibt es Menschen, die den Namen Allahs missbrauchen, Grausamkeiten begehen, andere Menschen quälen und ermorden“, sagte Bekir Alboga vom Islam-Verband DITIB. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, wiederum zeigte sich „entsetzt“ über die Angriffe auf Moscheen und versicherte seinen Zuhörern: „Viele Ihrer nicht-muslimischen Mitbürger stehen an Ihrer Seite.“ Er schlug vor, Muslime, Christen und Juden sollten gemeinsam zu solchen Veranstaltungen aufrufen.

Ähnlich äußerte sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Hannover: „Jeder Anschlag gegen Moscheen und Synagogen ist schändlich und ein Anschlag gegen uns alle.“

In Berlin kamen mehrere Bundespolitiker zu der Kundgebung, darunter Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau und der Linke-Fraktionschef Gregor Gysi, der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir und SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi. BAX