Ruf nach Brücken-Mitsprache

FEHMARNSUND Bahn und Bundesregierung sollen Betroffene bei Planung berücksichtigen, wünscht sich das Dialogforum

Das Dialogforum „Feste Fehmarnbeltquerung“ hat den Bund und die Bahn aufgefordert, die Betroffenen in die Planungen für eine neue Querung des Fehmarnsunds einzubeziehen. Man könne nicht einfach sagen, es würden zwei Brücken gebaut, ohne die Menschen zu beteiligen, sagte der Sprecher des Forums, Christoph Jessen, gestern in Kiel.

Nach der Prüfung mehrerer Varianten hatte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Enak Ferlemann, vor zwei Wochen den Bau einer Brücke für die Straße und einer zweiten für die Schiene angekündigt. Die Bahn wiederum hatte gegenüber dem Dialogforum angedeutet, bei Inbetriebnahme einer neuen Sundbrücke werde die alte aus dem Jahr 1963 abgerissen. Das berichteten die Lübecker Nachrichten. Demnach wollen weder die Bahn noch der Kreis Ostholstein etwaige Erhaltungskosten tragen.

„Das muss doch besprochen werden“, sagte Jessen. Er verlangte einen Terminkalender für die geplante Fertigstellung aller Bauten im Zusammenhang mit dem geplanten Fehmarnbelt-Tunnel. Dieser soll ab 2021/2022 Fehmarn mit dem dänischen Lolland verbinden. Dann wird der Verkehr Prognosen zufolge so stark zunehmen, dass die existierende Brücke über den Fehmarnsund erneuert werden muss. Ein Neubau wäre aber wohl nicht vor 2025 fertig.

Das Dialogforum war vor drei Jahren auf Initiative der Landesregierung einberufen wurden. Es vereint Befürworter und Gegner der zwischen Deutschland und Dänemark vereinbarten Fehmarnbeltquerung und tagt alle zwei bis drei Monate.  (dpa/taz)