… und Ministertitel

Aus den informellen Zirkeln des Veranstaltungsraums namens Batschkapp heraus wurde die grüne Partei nach rot-grünem Gusto geboren: Mit ihrer Rhetorik der Zerknirschung („Die Verhältnisse, die sind halt so“) waren es Fischer und die Seinen, die in Hessen die erste rot-grüne Koalition auf Landesebene zimmerten – gegen die damals immer einflussärmer werdenden sogenannten Fundamentalisten um Jutta Ditfurth.

Daniel Cohn-Bendit, heute Abgeordneter im EU-Parlament und Fraktionssprecher der EU-Grünen, war schon lange vor seiner Batschkapp-Lebensetappe politisch an vorderster Front aktiv. Darüber schrieb er 1987 ein Bekennerbuch: „Wir haben sie so geliebt – die Revolution“. Die fast heldenmythisch aufgefönte Schrift über die Kraft der Jugend und ihre Gier nach Anerkennung und Ernstgenommenwerden mag auch als Kommentar zur Batschkapp begriffen werden.

Unerforscht hingegen ist bis heute, ob Szeneläden wie die Batschkapp, die es vergleichbar in allen anderen westdeutschen Städten auch gab (von der „Fabrik“ in Hamburg bis zum „Forum“ im westfälischen Enger), nicht wie Stammkneipen funktionierten: Auch in jenen Kieztreffpunkten obwaltete eine informelle Hierarchie – Platzhirsche und -kühe inklusive. Mit einer solchen Sichtweise ließe sich möglicherweise der Klage ausweichen, dass man es bei allen, die diese einstige Stammkneipe längst für andere Cafés oder Tanzpaläste aufgegeben haben, nur mit Verrätern an der Gemütlichkeit zu tun hat. JAF