„Abstrakte Gefährdung“

TERROR Sicherheitslage nach Tötung bin Ladens unverändert, so Innensenator Körting

Unbeeindruckt von der Nachricht über die Tötung des Terroristenführers Osama bin Laden posieren am Montag die Touristen auf dem Pariser Platz vor der US-Botschaft mit Micky Maus und Darth Vader. Auch für die Berliner Sicherheitsbehörden bringt die US-Militäraktion in Pakistan, bei der der Al-Qaida-Chef getötet wurde, keine neue Situation. „Im Grunde hat sich durch den Tod Osama bin Ladens an der Gefahrensituation nichts Wesentliches geändert“, sagte Innensenator Ehrhart Körting (SPD). „Wir haben nach wie vor eine abstrakte hohe Gefährdung.“

Körting warnte davor, von einer „sensationellen Erhöhung der Gefährdungssituation“ zu sprechen. Die Gefahr sei auch bislang nicht so sehr von bin Laden selbst ausgegangen, sondern von der durch ihn geprägten Ideologie. „Die terroristische Ideologie wird sich durch den Tod seines Flaggschiffs nicht ändern“, meinte Körting.

In Alarmbereitschaft

Die diplomatische Vertretung der USA ist am Montag dagegen auf Weisung der US-Regierung in Alarmbereitschaft versetzt, denn Experten rechnen nach dem Tod des Al-Qaida-Chefs mit Vergeltungsschlägen. Im Botschaftsgebäude neben dem Brandenburger Tor herrscht aber auch Erleichterung über die Meldung vom Tode Bin Ladens. Ob deswegen nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden, wollte Botschaftssprecher Bruce Armstrong nicht kommentieren.

Nach Polizeiangaben gab es zunächst keine Anmeldungen von Demonstrationen vor dem Botschaftsgebäude, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Vor dem Weißen Haus in der US-Hauptstadt Washington wie auch auf Ground Zero in New York hatten sich in der Nacht Hunderte Menschen versammelt, um den Tod des Chefs der Terrororganisation al-Qaida zu feiern. (dpa)

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