Eigengewächs für’s Millerntor

AUSWECHSLUNG Der FC St. Pauli entlässt Trainer Roland Vrabec. Auf ihn folgt Ex-Spieler Thomas Meggle

Das war’s. Nach knapp einem Jahr ist Roland Vrabec seinen Trainerjob beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli los. „Wir haben Roland nicht mehr zugetraut, den saisonübergreifenden Negativtrend der letzten Monate zu stoppen“, begründete Vereins-Präsident Stefan Orth gestern die Beurlaubung mit sofortiger Wirkung.

Vrabecs Posten übernimmt ein Eigengewächs: Der langjährige Ligaspieler Thomas Meggle, der zuletzt die U-23-Mannschaft des Vereins trainierte, setzte sich gegen den ebenfalls als Nachfolger gehandelten Mike Büskens durch. „Meggie hat als Trainer bislang für unseren Club hervorragende Arbeit geleistet, so dass wir ihm die Aufgabe absolut zutrauen“, erklärte Sportchef Rachid Azzouzi. „Zudem ist er eine Identifikationsfigur und kennt den Verein in- und auswendig.“ Nach dem dritten Trainerwechsel in gut zwei Jahren Amtszeit ist Azzouzi selbst angezählt.

„Wir wollen auch ein paar Erfolge feiern, aber jetzt gilt es, von Tag zu Tag zu schauen“, betonte Meggle gestern bei seinem Amtsantritt. „Harte Arbeit, gepaart mit viel Freude kann der Schlüssel zum Erfolg sein“, sagte der 39-Jährige: „Fußball ist ein Spiel und ein Spiel soll Spaß machen. Wenn man als Basis dafür harte Arbeit sieht, wird man langfristig Erfolg haben.“

Anderthalb Wochen hat er nun Zeit, mit der Mannschaft zu arbeiten, bevor er sie am 14. September in der Heimpartie gegen 1860 München erstmals in einem Pflichtspiel betreuen wird.

Überraschend kam die Trennung von Vrabec nicht. Der 40-Jährige stand seit der Rückrunde der vergangenen Saison in der Kritik und galt spätestens nach der jüngsten 0:3-Niederlage in Fürth als nicht mehr zu halten. Nachdem in den letzten 13 Liga-Partien nur zwei Siege eingefahren wurden, kam für ihn nun das Aus am Millerntor.  MAC