EU öffnet den Himmel

Verkehrsminister billigen Luftverkehrsabkommen mit USA: mehr Wettbewerb, günstigere Preise

BRÜSSEL dpa ■ Fluggäste auf Transatlantikstrecken zwischen Europa und den Vereinigten Staaten sollen mehr Auswahl zu günstigeren Preisen bekommen. Die Verkehrsminister der 27 EU-Staaten stimmten gestern in Brüssel einem Luftfahrtabkommen mit den USA zu, das Fluggesellschaften die freie Flughafenwahl beiderseits des Atlantiks erlaubt. Mehr Konkurrenz und eine bessere Nutzung der Maschinen würden für attraktivere Tarife für die Passagiere sorgen, versprach EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot nach der Einigung. Das Abkommen soll am 30. März 2008 in Kraft treten.

Der Ratsvorsitzende, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, sprach von einem Durchbruch. Das Abkommen bringe „Erleichterungen für alle europäischen Luftfahrtunternehmen und die Verbraucher“, sagte Tiefensee. Es soll beim EU-USA-Gipfel Ende April in Washington unterzeichnet werden. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber begrüßte die Vereinbarung als Schritt in die richtige Richtung. In der Luftfahrt solle wie in anderen Branchen auch der Kunde und nicht die Regierung entscheiden, wer welches Produkt anbiete.

Der Verkehrskommissar erwartet, dass die Zahl der Passagiere im Transatlantikverkehr von heute knapp 50 Millionen auf rund 75 Millionen im Jahr 2013 ansteigt. Damit der Schadstoffausstoß der Flugzeuge nicht im gleichen Maße steigt, setzt Ratspräsident Tiefensee auf drei Faktoren: Er will den Luftverkehr in den Emissionshandel einbeziehen, eine bessere Flugsicherung soll „Staus am Himmel über den Flughäfen“ verringern, und auch emissionsabhängige Landegebühren wie in Schweden und der Schweiz seien möglich.