Heute in Bremen
: Achtung, Paprika!

Greenpeace warnt in der Arbeitnehmerkammer vor giftigem Obst und Gemüse

taz: Herr Krautter, würden Sie ein Baby mit einer Supermarkt-Banane füttern?

Manfred Krautter (Chemieexperte von Greenpeace): Natürlich. Obst und Gemüse essen wir ja viel zu wenig, deswegen ist es wichtig, dass gerade Kinder viel frisches Obst essen. Aber es kommt darauf an die richtigen Sachen zu essen.

Ist unser Essen in den letzten Jahren giftiger geworden?

Ja. Seit den 90er-Jahren wird die Belastung größer. 1998 gab es noch etwa 4 Prozent Überschreitungen bei der Ware, heute liegen wir bei 8 Prozent.

Welches Supermarkt-Gemüse ist am stärksten betroffen?

Das hängt vor allem mit der Herkunft zusammen. Vorsichtig sein muss man zum Beispiel bei Paprika aus dem Mittelmeerraum. Die aus Holland und Deutschland sind dagegen okay.

Und wie weiß ich jetzt im Supermarkt, was ich kaufen kann?

Greenpeace hat einen Einkaufsratgeber herausgegeben. Mit dem bewaffnet kann man die am stärksten belastete Ware vermeiden. Wir haben da ein Ampelsystem eingeführt: Wenn die Ampel bei Paprika auf rot steht, sollte man die Finger davon lassen.

Ich möchte heute Abend aber Paprika essen. Was kann ich tun, ohne dabei meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen?

Kaufen Sie Bio-Gemüse – egal, ob im Bioladen oder im Supermarkt.

Welche Läden führen am häufigsten belastetes Obst?

Beim Supermarkt-Vergleich haben Edeka, Tengelmann und Rewe sehr schlecht abgeschnitten. Die geringsten Rückstände fanden wir bei Tests in der Ware von Aldi und von Lidl. CAO

Vortrag: Mehr Gift als Vitamine?, Arbeitnehmerkammer, 20 Uhr