Freunde weichen ab

Weil Berlins Grüne mit Zwei-Säulen-Schule liebäugeln, unterstellt die CDU der GAL „bildungspolitische Isolation“

Das in Hamburg geplante Zwei-Säulen-Modell von Stadtteilschule und Gymnasium findet offenbar Anklang bei den Berliner Grünen. In einem Antrag haben diese nun den dortigen Senat aufgefordert, bis Jahresende zu prüfen, ob die Zweigliedrigkeit auf die Hauptstadt zu übertragen wäre. Es handle sich, heißt es in dem Antrag, um ein „realitätstaugliches Angebot“ zu einem „höchst kontroversen gesellschaftlichen Streitthema“.

Der Hamburger CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann nutzte diese Vorlage gestern für eine Attacke auf GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch: Die Berliner Grünen hätten erkannt, dass man das Gymnasium nicht gegen den Elternwillen abschaffen könne. Goetsch solle ihre „Kraft- und Ideenlosigkeit“ überwinden und die GAL aus der „bildungspolitischen Isolation“ befreien, forderte Heinemann.

Nicht die Hamburger, sondern die Berliner Grünen stünden mit ihrer Position allein da, konterte Goetsch: „Bundesweit verfechten die Grünen eine Schule für alle.“ Dass es mit den „Freunden aus Berlin“ noch keinen Konsens gebe, ändere aber nichts an der Position der GAL und der Grünen insgesamt: Zum Konzept einer neunjährigen gemeinsamen Schulzeit sieht Goetsch keine Alternative. kaj