Demo auch auf der Elbe

ATOMKRAFT Am Tschernobyl-Gedenktag, dem Ostermontag, finden an den AKW-Standorten Demos statt. Region ums AKW Brunsbüttel wird zum Sperrgebiet

An 12 Standorten von Atomkraftwerken oder Atommülllagern finden am 25. April zeitgleich Demonstrationen statt:

■ AKW Esenshamm: In der Wesermarsch beginnt die Demonstration um 13.45 Uhr am Marktplatz in Rodenkirchen.

■ AKW Krümmel: In der Elbmarsch lautet das Motto der Kundgebung „5 vor 12 Uhr“. Vor dem AKW Krümmel formiert sich ein Mahnzug entlang der Elbuferstraße. Die Veranstalter bitten um schwarze Armbinden und dunkle Kleidung.

■ AKW Grohnde: „Jetzt endlich und für immer“, lautet das Motto der Demonstration am AKW im Weserbergland. In Grohnde sollten ab 2011 plutoniumhaltige Mischoxid Brennstäbe verwandt werden, die im havarierten Atompark Fukushima für besondere Probleme sorgen.

Am Wochenende ist unbemerkt ein Transporter mit 40 Atommüll-Fässern aus dem Atommülllager Asse bei Braunschweig durch Norddeutschland gefahren. Organisiert wurde der Transport nicht von Atomkraftwerksbetreibern, sondern von IG Metall-Vertrauensleuten von VW-Salzgitter, in dessen Nähe sich das Atomklo Asse befindet. Unbemerkt von den Behörden hat der Truck das Zwischenlager Elmshorn erreicht. Hier werden die Fässer von IG Metallern in einem maritimen Betrieb für den Atomprotest aufbereitet. „Wir können garantieren, dass sich in den Fässern keine atomaren Abfälle befinden“, scherzt Dirk Seifert von der Umweltschutzorganisation Robin Wood. Die Vorbereitungen für die Protest-Aktionen zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Atommeiler Tschernobyl haben begonnen.

Die Fässer sind Bestandteil von sechs Mahnmalen, die am Ostermontag rund um das Atomkraftwerk Brunsbüttel aufgebaut werden. Der Radius umfasst etwa das Gebiet, das bei einem Super GAU im Atomkraftwerk Brunsbüttel zur sofortigen Evakuierungszone gehört. Für den Individualverkehr wird an diesem Tag die Region gesperrt. „Die Behörden haben sich im Kooperationsgespräch durchaus kooperativ verhalten“, lobt Uwe Zabel, Anmelder der Demo und Chef der IG Metall Unterelbe. „Unsere Bühne steht 50 Meter vor dem Eingang des Atomkraftwerks.“

Nicht nur das: Zum ersten Mal wird es auch auf der Elbe offiziell eine Kundgebung geben. Motto: „Atomkraft einpacken“. Der Landrat des Kreises Dithmarschen hat die Reede vor dem Nordostseekanal für den Protest freigegeben, so dass Barkassen, Segler und Kutter problemlos vor dem Atommeiler ankern können. Dort spielt die Ton, Steine Scherben-Family und es spricht der Vize-Chef der IG Metall Detlef Wetzel. KVA