Vorsicht, Radikaler!

FDP Philipp Rösler soll neuer Chef der Liberalen werden und Gesundheitsminister bleiben. Mit seinem Systemwechsel in der Gesundheitspolitik hat der 38-Jährige deutlich gemacht, wofür er steht

BERLIN taz/rtr | Gesundheitsminister Philipp Rösler wird Nachfolger von Guido Westerwelle als FDP-Vorsitzender. In einer Sitzung von Präsidium und Landeschefs erklärte sich der 38-jährige niedersächsische FDP-Chef am Dienstag zur Kandidatur beim Parteitag Mitte Mai bereit. Der neue Bundesvorsitzende soll auch die Vizekanzlerschaft übernehmen.

Sein Amt als Gesundheitsminister soll Rösler behalten. Es bereite ihm „viel Freude“, sagte er. Damit konnte er sich nicht gegen Wirtschaftsminister Rainer Brüderle durchsetzen, der einen Verzicht zugunsten Röslers verweigert hatte. Er wolle dafür sorgen, dass die Liberalen wieder an Glaubwürdigkeit gewinnen. „Ich bin seit 19 Jahren Mitglied der FDP, seitdem engagiere ich mich mit Freude für die liberale Sache, und ich habe mich deshalb entschieden, in dieser für die FDP nicht leichten Zeit noch mehr Verantwortung wahrnehmen zu wollen“, sagte Rösler.

Rösler wird von den Oppositionsparteien vorgeworfen, als Gesundheitsminister die Einführung der „Kopfpauschale durch die Hintertür“ beschlossen und damit eine Zwei-Klassen-Medizin durchgesetzt zu haben.

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