heute in bremen
: „Mixa und Herman sind hilfreich“

Die Landesbeauftragte für Frauen stellt ihre „Wahlprüfsteine“ vor

taz: Frau Hauffe, Ihre Forderungen sind nicht neu: mehr qualifizierte Jobs für Frauen, mehr Mädchenarbeit, Schutz vor häuslicher Gewalt. Kurz: Geschlechtergerechtigkeit jetzt. Hört Ihnen noch jemand zu?

Ulrike Hauffe, Landesfrauenbeauftragte: Aber ja. In der Stadt ist verstanden worden, dass ich keine Klientelpolitik als Selbstzweck betreibe, sondern dass Frauen- und Mädchenprojekte unverzichtbar sind für das kulturelle und soziale Leben Bremens.

Aber wenn Sie Äußerungen wie die des Bischofs Mixa hören – entmutigt Sie das nicht?

Nein. Ich finde Mixa oder Eva Herman sehr hilfreich. Die vergrößern das Bündnis derer, die sich von solchen Positionen absetzen. Die Spanne reicht heute von der autonomen Frauenszene bis zum konservativen Lager – und dort sind es nicht nicht nur Frauen, die Bischof Mixa widersprechen.

Der Streit um die Kinderbetreuung – sollten lieber die Länder die Kosten für den Ausbau übernehmen, als dass gar nichts passiert?

Ich denke, Bund, Länder und Kommunen werden das gemeinsam finanzieren.

Die Bremer CDU, die mit Kinderbetreuung Wahlkampf gemacht hat, setzt auf den Bund – obwohl die Bundes-CDU die Länder für zuständig hält.

Ja, eine Finanzlösung habe ich von denen noch nicht gehört. Und an das Ehegattensplitting wollen die Konservativen nicht ran, weil sie damit die Institution der Ehe in Frage stellen.

Darf man zum Schluss dazu gratulieren, dass Werder Bremen eine Frauenmannschaft einführt?

Ja, da habe ich zwölf Jahre für gebraucht. Ich bin extra Vereinsmitglied geworden, als Werder nicht mit mir reden wollte. Dann diskutiere ich eben auf Mitgliederversammlungen mit euch, habe ich gedacht. Musste ich aber gar nicht, weil der DFB sich so stark dafür gemacht hat. eib

Um 14 Uhr in der Gleichstellungsstelle, Knochenhauerstraße 20-25