Der Domain-Gründer

Noch endet die Internetadresse der taz mit einem schnöden „.de“ – bald aber könnte diese Webadresse mit .hiv enden, und so einen Beitrag leisten im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids.

Der gebürtige Flensburger Michael Trautmann hat dafür mit seiner Hamburger Werbeagentur Thjnk die Top-Level-Domain „.hiv“ gekauft. Die geht am 26. August online und jeder kann sich dann eine Domain sichern, die mit .hiv endet. Die Gebühren für die Domain, etwa 150 Euro pro Jahr, werden dann gespendet. So soll ein Zeichen gegen das Virus gesetzt werden, an dem sich weltweit mehr als 60 Millionen Menschen infiziert haben.

Möglich gemacht hat das der 49-jährige Werbefachmann Trautmann. Sein Interesse für die Krankheit wuchs, als er vor fünf Jahren an einer Anti-Aids Kampagne arbeitete: „Damals ist mir bewusst geworden, dass Aids immer noch ein Thema ist.“ Zudem ist Trautmann mit Ex-Tennisprofi Michael Stich befreundet, der sich schon seit Jahren im Kampf gegen Aids engagiert. Seit über vier Jahren arbeitet Trautmann mit seinem Team nun daran, die Idee der .hiv-Domain umzusetzen. 2011 wurde dafür die gemeinnützige Organisation Dot.hiv.org gegründet.

Keine einfache Aufgabe: Schon die Vorbereitung war kompliziert, 2012 bewarb sich Trautmanns Team dann offiziell – der Antrag war 200 Seiten lang. Und es war teuer: „Wir mussten sehr viel Geld einsammeln. Es galt eine Menge von Skeptikern zu überzeugen und sie zu Mitstreitern zu machen“, sagt Trautmann. Ungefähr 600.000 Euro sammelte er bei Firmen für das Projekt ein.

Der Start der Domain „.hiv“ soll aber erst der Anfang sein: „Wir wollen Aufmerksamkeit für ein Thema gewinnen, dass immer mehr in Vergessenheit gerät“, sagt der zweifache Familienvater. Er hält es für möglich, mit „.hiv“ in einigen Jahren mehr als 100 Millionen Dollar im Jahr für den Kampf gegen Aids zu sammeln. Vielleicht wird dann auch taz.hiv einen Beitrag dazu leisten.  KLES