Milch und Spinat sind verstrahlt

JAPAN Erste Zeichen der Hoffnung: Lage im AKW Fukushima verschlechtert sich nicht

BERLIN/TOKIO taz | Die Strahlenbelastung in der Umgebung des japanischen Atomkraftwerks Fukushima nimmt weiter zu. Speziell Milch und Spinat aus der Region sind belastet, erklärte die japanische Regierung. An den sechs Atomreaktoren stieg unterdessen die Hoffnung, die Situation wieder unter Kontrolle bringen zu können.

Die Belastung von Milch und Spinat in mehreren Präfekturen lag gestern über den zulässigen Grenzwerten. Diese lagen auch weit über den deutschen Grenzwerten. Die Regierung verbot den Verkauf von Rohmilch aus der Präfektur Fukushima. In Tokio, 240 Kilometer von den Reaktoren entfernt, wurden sehr geringe Mengen von radioaktivem Jod im Trinkwasser nachgewiesen.

Den 300 eingesetzten Arbeitern, Ingenieuren und Feuerwehrmännern in der Gefahrenzone des Atomkraftwerks gelang es, den Reaktorblock 2 wieder ans Stromnetz anzuschließen. Damit sind vier der sechs Blöcke versorgt. Unklar blieb indes, ob die mit Strom betriebenen Notpumpen zur Kühlung der Reaktoren überhaupt noch funktionieren. Die Betreiberfirma Tepco erklärte, die Kontrolle über zwei von sechs Abklingbecken wieder erlangt zu haben. Die Lage in Reaktor 3, wo das besonders giftige Plutonium zum Brennstoff gehört, schien sich nach stundenlangem Kühlen etwas zu stabilisieren.